INSPIRATION: Haben Sie auch Menschen im Team, die sich vorrangig kritisch oder negativ äußern? Kollegen, die sich durch Pessimismus auszeichnen? Nicht gut, vor allem nicht in Zeiten, in denen an allen Ecken und Enden die Zeichen auf Krise stehen. Und in denen es selbst notorischen Optimisten schwer fällt, die gute Laune zu bewahren.
Das Problem: Negativität liegt nun mal in unserer Natur. Warum? Weil es arterhaltend ist, wenn wir negative Erlebnisse besser behalten als positive. Wer nicht vergisst, welche Pilze toxisch sind und welche Menschen ihm nicht gut tun, der hat schlechtere Chancen auf ein langes Leben. Und damit schlechtere Chancen, seine Gene weiter zu geben. So kommt es, dass wir einen Sturz vom Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit so schnell nicht vergessen, aber gar nicht wirklich wahrnehmen, dass wir 99% der Fahrten unbeschadet überstehen. Und dass wir uns von einer unfreundlichen Bemerkung unseres Chefs die Laune verderben lassen, aber die restlichen Stunden des Tages, an denen er uns in Ruhe lässt, kaum bemerken.
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Das Problem
Je mehr Menschen in einem Team trübe Stimmung verbreiten, umso schlechter ist das Klima, und darunter leidet am Ende auch die Leistung. Was tun? Gegensteuern. Ob als Führungskraft oder Kolleg*in (Lasst die Sonne rein!). Nur wie funktioniert das? Über regelmäßiges Loben, sagen die einen Experten. Negative Informationen vom Team möglichst fern halten und bewusst die positiven Aspekte betonen, sagen andere. Den Blick nach vorne richten, auf die Dinge konzentrieren, die man in der Hand hat, sagt eine Managerin.
Naja, als wenn das den Pessimisten überzeugen würde. Und vermutlich ist das noch nicht mal hilfreich für alle, die zwar gar keine Pessimisten sind, sondern sich einfach nur Sorgen machen. Auch den Tipp, an den eigenen Gefühlen zu arbeiten und sie nicht direkt an die Mitarbeitenden weiterzugeben, finde ich einen schrägen Tipp. Das hieße, den anderen etwas vormachen – das ist maximal ungesund für die eigene Psyche. Aber was dann?
Differenzieren und Hinschauen
Differenzieren, lautet die bessere Antwort. Hinschauen, ob die miese Stimmung etwas mit der Arbeitsbelastung zu tun hat, mit Überforderung. Damit, dass die Aufgaben nicht zu den Fähigkeiten und Neigungen passen. Daran kann man (hoffentlich) etwas ändern. Oder wahrnehmen, ob die Stimmungswechsel bei einzelnen Mitarbeiten häufiger kommen, die gedrückte Stimmung massiver ist als bei anderen. Dann kann dahinter auch eine Depression stecken, hier hilft die einfühlsame Nachfrage und die Unterstützung bei der Suche nach fachlich versierten Ansprechpartnern.
Oder prüfen, ob der Glaube an den Erfolg verloren gegangen ist. Dann helfen Gespräche über Ziele, Zwischenziele und Sinnhaftigkeit eines Projektes. Wenn sich dabei herausstellt, dass die Zweifel durchaus begründet sind, dann bitte unbedingt ernst nehmen und den vermeintlichen „Pessimisten“ einbinden in die Suche nach Lösungen.
Und was ganze Teams betrifft: Auch die Atmosphäre und Stimmung immer mal wieder zum Thema machen. Drei bis viermal im Jahr sich mit allen Zeit nehmen und über die Dinge sprechen, die die Arbeit erschweren, klären, ob die Aufgaben fair verteilt sind und wie die Zusammenarbeit zu verbessern ist.
All das kostest Zeit und Aufmerksamkeit. Überraschung! Aber was ist die Alternative? Überall darüber jammern, dass andere, Kollegen und Mitarbeitende, ständig jammern. Nicht sonderlich hilfreich, oder?
Pessimisten gab es immer schon.
Während meiner aktiven Zeit als FK habe ich in unregelmäßigen Zeitabständen alle MA zu einem Workshop geladen.
Jeder konnte seine Themen anbringen – ich auch meine – im Sinne eines Brainstorming.
Wichtig ist respektvoll aber deutlich die Dinge ansprechen. Manchmal war auch ein nachfolgendes Einzelgespräch hilfreich.
Als FK darf man da kein „Schisser“ sein. Es geht um die Arbeitsathmosphäre im und die Wertschöpfung des Teams.